Im Zeichen Orfeos: Ästhetik, Rezeption und Klangpolitik der frühen Monteverdi-Diskographie

Lunch Lecture von Benedetta Zucconi

Monteverdis Orfeo gehört zu den meistaufgenommenen Opern des 20. Jahrhunderts – doch seine Diskographie erzählt weit mehr als nur eine Geschichte technischer Reproduktionen. Anhand der ersten Einspielungen, mit besonderem Fokus auf die Tonaufnahmen der Archiv Produktion (DGG), zeigt der Vortrag, wie sich ästhetische Ideale, musikwissenschaftlicher Anspruch und verlegerische Strategien wechselseitig bedingen. Die Fallstudie zur Aufnahme von August Wenzinger (1955) eröffnet dabei ein spannungsreiches Panorama zwischen historischer Aufführungspraxis, Ideologie und der Suche nach „authentischem“ Klang.

Benedetta Zucconi ist seit 2023 Juniorprofessorin für Musikwissenschaft an der Università degli Studi di Cagliari in Italien. Nach dem Studium in Italien (Musikwissenschaft und Bratsche) promovierte sie 2016 an der Universität Bern mit einer Dissertation über die Entstehung eines phonographischen Diskurses in Italien am Anfang des 20. Jahrhunderts (Coscienza fonografica, Neapel/Salerno 2018). 2018–2023 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Abteilung für Musikwissenschaft/Sound Studies der Universität Bonn, 2021–2024 Gastforscherin an der Universität Örebro (Schweden). Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören das Moderne Musiktheater, die Geschichte der Tonreproduktion, die Medienarchäologie und die Verflechtungen von Musik, Politik und Wirtschaft im 20. Jahrhundert.



 

 

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